Station 7: Kreuz an der Schlossmauer

Leben und Glauben verbinden

Ich bin den Schlossberg heraufgekommen und stehe in einer kleinen Anlage voller Kastanienbäume.
Ich spüre meinen Puls und meinen Atem. 
Vielleicht gehe ich noch ein bisschen unter den Bäumen umher, um wieder zur Ruhe zu kommen. Höre ich Vögel zwitschern? Kann ich Blumen riechen?

Die Kugel an dieser Station ist violett. Violett, die Farbe der Spiritualität und der Weisheit.

 

Ich setze mich auf die Bank mit Blick auf die Schlossmauer. Mein Blick fällt auf ein großes Holzkreuz.

 

Das Kreuz ist Symbol des Christentums. 
Manche Menschen empfinden dies als Provokation: Eine Hinrichtungsart als Identifikationsmerkmal.
Für andere Menschen zeigt es, wie weit jemand in seiner Liebe bereit war zu gehen: zur absoluten Hingabe. Das Kreuz als Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen.

Glaube ich an Gott? 
Was gibt mir Orientierung?
Was gibt meinem Leben Sinn?
Woran glaube ich?

 

Ich setze mich auf die andere Seite der Bank und schaue jetzt in die entgegengesetzte Richtung,                                     die Straße hinunter ins Tal, in den Ort.

 

Der Blick auf die Stadt richtet die Aufmerksamkeit auf mein Leben. 
Ist mein Glaube für mich eine Orientierung für das Zusammenleben in Beziehung, 
Familie, Beruf, Schule sowie für mein persönliches Umfeld und Engagement?
Was gibt mir Kraft im Alltag?

 

Ich glaube 

Ich glaube an Gott,  
den Urheber allen Lebens. 

Und ich glaube an den Menschen,  
der Gottes Ebenbild ist. 

Ich glaube an die Menschen, 
an ihr Denken und Fühlen, 
an ihre schöpferische Kraft, 
die aus ihnen gemacht hat,  
was sie jetzt sind; 
und aus ihnen noch viel Größeres  
machen kann. 

Ich glaube an das Leben, 
das mit Freude und Leid,  
Angst und Hoffnung gewürzt ist. 
Es ist nicht ein vergängliches  
Darlehen in den Händen des Todes, 
es ist eine endgültige Gabe.

Ich glaube an das Leben, 
das eine unbegrenzte Möglichkeit ist, 
zu wachsen und sich zu vollenden. 

Ich glaube an das Leben, 
an den Glanz jeder Station, 
jeder Etappe, 
jeder Morgenröte, 
jeden Sonnenuntergangs, 
jeden Gesanges, 
jeden Sonnenstrahls.

Ich glaube an die Möglichkeit 
einer großen menschlichen Familie, (...) 
in der alle Gaben der Erde 
und alle Gaben des Geistes 
mit friedlichen Händen  ausgetauscht werden. 

Ich glaube an mich selbst, 
an die Fähigkeit, die mir Gott gegeben hat, 
die größte aller Freuden erleben zu können, 
dass ich geben und mich hingeben kann. 

Amen. 

Helmut Rohner

 

Der Meditationsweg endet hier. Vielleicht können Sie einige Gedanken und Impulse in Ihren Alltag mitnehmen und sich erinnern, wenn Sie das nächste Mal einen Regenbogen sehen …